Boßweilerhof in Flammen

Quirnheim / Neustadt a.d. Weinstr. – Dicke Rauchwolken quollen aus dem Fenster im ersten Obergeschoss des Boßweilerhofs. Der Dachstuhl stand in Flammen. Die Feuerwehr forderte das Technische Hilfswerk (THW) an, um sie bei der Evakuierung von 70 Personen zu unterstützen. 450 Einsatzkräfte geben alles.

Tote gab es an diesem Samstag, 24. Oktober 2015, glücklicherweise nicht  zu beklagen. Dennoch mussten etwa 70 Menschen aus dem sozialtherapeutischen Wohnheim  evakuiert werden, darunter viele zum Teil schwer verletzte.  Das THW des Ortsverbandes (OV) Neustadt an der Weinstraße war mit der ersten und zweiten Bergungsgruppe sowie dem Zugtrupp ausgerückt. Sie bauten unter der Leitung von Jens  Aedtner, Zugtruppführer des Technischen Zuges,  eine 8 Meter hohe Plattform an die Eckfenster des zweiten Obergeschosses. Den vom Feuer  eingeschlossenen Bewohnern des Hauses war es möglich, diesen rettenden Ausweg zu nutzen. Übergeben an die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), wurden die Betroffenen zum Sammelplatz des DRK gebracht.


Zum Glück war alles eine Übung. Der Kreis Bad Dürkheim hatte sie durchgeführt, um das Zusammenspiel der einzelnen Rettungsorganisationen auf die Probe zu stellen. Was läuft gut und wo können wir besser werden, hieß die eigentliche Aufgabe an diesem Tag. Ein Szenario auf der Straße mit Verkehrsunfall und einem beschädigtem Gefahrguttransport gehörte auch in die Übung. Hier waren aber Feuerwehr und Rettungsdient gefordert.


Die Plattform an einer der Außenwände des Boßweilerhofs bestand aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) des THW. Einem vielseitig einsetzbaren Baukasten, der vom einfachen Steg über komplexe Rampen und Brücken bis hin zur meterhohen Turmkonstruktion alle Optionen offen hält. In Verbindung mit Booten ist sogar die Verwendung als Fähre möglich.


Nach Abschluss der Übung trafen sich alle beteiligten Einsatzkräfte zu einem gemeinsamen Essen. Der Landrat Hans Ulrich Ihlenfeld nutzte die Gelegenheit und bedankte sich bei ihnen. Er äußerte die Überlegung eine Großübung, wie diese, alle zwei Jahre durchzuführen. Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Müller bedankte sich ebenfalls und machte einen zufriedenen Eindruck.

Text / Bilder: Dirk Ruppel


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