Aufgrund der guten Leistungen beim Bundeswettkampf hatte der Landesbeauftragte für Nordrhein-Westfalen den Balver Jungs und Mädchen der THW-Jugend den Reisebus des Landesverbandes für eine Fahrt zur Verfügung gestellt. Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Pünktlich um 17:30 Uhr stand das Fahrzeug abfahrbereit vor der Unterkunft. Dann musste noch das Gepäck verstaut werden und schon konnte es losgehen.
Nach etwa dreieinhalbstündiger Fahrt war die 35-köpfige Gruppe in Neustadt angekommen. Hier wartete die örtliche Jugendgruppe bereits auf die Balver. Obwohl sich bis dahin nur die wenigsten Teilnehmer bereits von gemeinsamen Zeltlagern kannten, waren schnell die ersten Kontakte geknüpft. Das war auch besonders wichtig, denn bereits am nächsten Morgen sollte es in das örtliche THW-Übungsgelände gehen. Hier war eine gemeinsame Übung geplant. In gemischten Gruppen versuchte man der Einsatzlage Herr zu werden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, denn die Erwachsenen hatten bei der Übungsvorbereitung mal wieder alles gegeben und einige gemeine Fallstricke eingebaut. So lag eine besonders schwere Übungspuppe natürlich ganz oben im Gebäude und konnte auch nicht über das angeschlagene Treppenhaus gerettet werden. „Da mussten wir uns schon ganz schön etwas einfallen lassen!“, sagte ein Balver Junghelfer nach erfolgreichem Abschluss der Rettungsmaßnahmen. Mit Hilfe der Jungs und Mädchen aus dem Ortsverband Neustadt war auch die schwierigste Aufgabe in kürzester Zeit gelöst. Kurz unterbrochen wurde die Übung nur durch ein gemeinsames Mittagessen, bei dem alle mit typischen Pfälzer Spezialitäten überrascht wurden. So gab es zum Nachtisch frische Dampfnudeln mit Vanillesoße die zuvor alle von der Neustädter Köchin in mühevoller Handarbeit zubereitet wurden. Danach ging es dann aber auch direkt im Übungsgelände weiter. Schließlich warteten ja noch einige Verletzte darauf, gerettet zu werden. Hierzu war es aber zunächst nötig, eine gewaltige Plattform aus Teilen des Einsatz-Gerüstsystems (EGS) aufzubauen. Dabei wurde natürlich jede helfende Hand gebraucht.
Am späten Nachmittag hieß es dann doch irgendwann: „Einsatzende!“. Alle Verletztendarsteller und Übungspuppen waren gemeinsam gerettet worden. Jetzt musste nur noch alles wieder zurück gebaut und auf den Neustädter Fahrzeugen verlastet werden. Das ging auch schneller als gedacht und so blieb sogar noch für alle Zeit, einmal kurz unter die Dusche zu springen, bevor zum Abendessen gemeinsam gegrillt wurde. Nach dem hervorragenden Grillabend musste sich die Gruppe leider von Andrea, der Köchin des OV Neustadt, verabschieden. Die hatte an diesem Wochenende noch einen anderen Termin und konnte deshalb die Gruppe nicht die ganze Zeit über versorgen. Sie trägt aber einen großen Anteil am guten Gelingen des Zeltlagers und deshalb wurde ihr mit Applaus und einer süßen Überraschung gedankt.
Am nächsten Morgen hieß es dann für alle nach dem Frühstück: Lunchpakete packen! Anschließend ging es dann mit dem Bus ins Technikmuseum nach Sinsheim. Hier gab es für die Technikfreaks aus beiden Ortsverbänden eine Menge zu bestaunen. Highlights waren natürlich die Überschallflugzeuge Concorde und auch das russische Konkurrenzprodukt aus dem Hause „Tupolev“. Beide Flieger konnten sogar von innen besichtigt werden. Für die Kids war es sogar möglich, den Weg zwischen den einzelnen Abteilungen des Museums über Rutschen zurückzulegen. Davon wurde natürlich reichlich Gebrauch gemacht!
Wem das alles noch zu langweilig war, der konnte im Außenbereich eine Mustang-Ausstellung besuchen. Schnell war klar, dass es hier nicht um Pferde sondern um Autos mit deutlich mehr als 1 PS ging. Aber auch das 3D-Kino des Museums war stetiger Anlaufpunkt für beide Gruppen. Als man sich abends wieder am Ausgang traf, zeigte sich, wie begeistert alle von diesem tollen Museum waren: „Bitte, bitte, noch eine halbe Stunde, bitte!!!“, riefen die meisten begeistert. So wurde jeglicher Zeitplan über Bord geworfen und die Öffnungszeit bis zur letzten Minute ausgereizt.
Auf dem Rückweg, gab es kurz vor dem Ortsverbandsgelände noch einen kleinen Zwischenstopp. Einige hatten es auf dem Hinweg bereits gemerkt: In Neustadt ist das THW gerade mit seiner Kampagne „Raus aus dem Alltag – Rein ins THW!“ an einer Reklame-Säule präsent. Schnell rückte sich die Gruppe samt Reisebus ins rechte Licht und drückte auf den Auslöser. „Steig ein!“ stand auf dem Plakat – wie passend!
Dann ging es aber wirklich zurück zum Ortsverband. Jetzt durften dann endlich die Balver Köchinnen zeigen, was sie so auf der Pfanne haben. Sie zauberten den Teilnehmern ein zünftiges Abendessen.
Währenddessen zeigte sich draußen, wie gut die beiden Gruppen bereits zusammengewachsen waren. Bei gemeinsamen Teamspielen war inzwischen völlig uninteressant geworden, wer in welchem Ortverband zu Hause ist. Wichtig war nur, dass mal die eine und mal die andere Gruppe gewann…
Nach dem Abendessen kam dann die große Abschlussrunde. Alle berichteten noch einmal in großer Ausführlichkeit, was sie das Wochenende über so erlebt hatten und ließen die eine oder andere Anekdote revue passieren. „Man konnte wirklich über gar nichts meckern – noch nicht einmal über das Wetter!“, so einer der Teilnehmer. Und damit sollte er sogar Recht behalten. Es blieb die ganze Zeit über trocken.
Montags wurde dann nach dem Frühstück wieder alles eingepackt und es roch nach Abschied. Viele Telefonnummern, Mailadressen, Facebook-Accounts… wurden ausgetauscht und bevor die Balver in den Bus einstiegen waren sich alle sicher: Das machen wir bald noch einmal!
Quelle: THW-Balve.de (Tobias Weber)
Text: Tobias Weber (THW-OV-Balve) Bilder: Tobias Weber (THW-OV-Balve), Peter Schäfer, Dirk Ruppel