Alle drei Jahre treffen sich 400 bis 500 Jugendliche mit Ihren Betreuern auf einem Zeltplatz in Rheinland-Pfalz, um 4 Tage lang Spaß zu haben, Ausflüge zu unternehmen, Abenteuer zu bestehen, andere Jugendgruppen und alte Bekannte zu treffen und ggf. am Landesjugendwettkampf teilzunehmen.
Auch wir waren wieder dabei.
Am Mittwochabend hatten wir bereits die Fahrzeuge beladen und so konnten wir am Donnerstagmorgen bei strahlendem Sonnenschein in die Eifel aufbrechen.
Kurz nach Mittag hatten wir unser Ziel erreicht. Nach einem schnellen Mittagessen ging es an den Aufbau der Zelte, die wie immer aus der Masse der standardisierten SG-Zelte heraus stachen, da unsere Jugend eigene, vormals im Eigentum der US-Streitkräfte befindliche Zelte besitzt.
Nachdem alle ihre Feldbetten aufgebaut und sich eingerichtet hatten, trafen wir uns zu Kaffee, Kakao und von Müttern gestifteten Kuchen. Ab 20.00 Uhr wurde das Zeltlager offiziell von unserem Landesjugendleiter Volker Stoffel eröffnet.
In seiner Ansprache ermahnte uns Volker zu besonderer Vorsicht, da der Deutsche Wetterdienst für die kommenden Stunden immer wieder Starkregen und Windböen vorausgesagt hatte.
Um 4.15 Uhr traf uns das Unwetter mit voller Kraft. Die Verantwortlichen fuhren über das Gelände und riefen alle dazu auf, Schutz in der auf dem Gelände befindlichen Halle zu suchen. Allein der kurze Weg von 250 m reichte aus, um manche von unserer Gruppe bis auf die Haut zu durchnässen.
Die Erwachsenen machten sich bei nachlassenden Regen mehrmals auf den Weg zu unseren Zelten, um trockene Kleidung, Decken, Essen, Getränke zu holen und die Festigkeit der Heringe und Erdnägel zu kontrollieren.
Gegen 7.00 Uhr konnte die Leitung Entwarnung geben und wir durften bis zum Frühstück zurück auf unseren Zeltplatz. Glücklicherweise mussten wir nur einen Pavillon abschreiben und kleinere Wasserschäden beheben. Schlafsäcke, Decken und Kleidung waren in der Eile auf den Boden gefallen und nass. Die Stromversorgung musste überprüft werden.
Andere Jugendgruppen hatte das Gewitter heftiger getroffen. Außerdem wurden die Erwachsenen der umliegenden Ortsverbände teilweise in die Unterkunft zurückberufen, da im Einzugsgebiet der Prüm und anderer Flüsse Dutzende von Einsätzen abzuarbeiten waren.
Unsere Tagesplanung mussten wir leider ändern. Gegen Mittag hatten wir beschlossen, nach Bitburg in das dortige Hallenbad zu fahren. Leider hatten noch viele Jugendgruppen aufgrund des anhaltenden Regens die gleiche Idee und so war der Parkplatz so überfüllt, dass wir unsere Großfahrzeuge nirgends abstellen konnten.
Deshalb entschieden wir direkt nach Luxemburg zu fahren, wo wir zu späterer Stunde noch eine Führung gebucht hatten.
Auf unserem Weg sahen wir viele Schäden und noch immer steigende Flüsse.
In Vianden angekommen, besetzten wir eine Eisdiele und gönnten uns Eisbecher und Crepes.
Um 16.00 Uhr fanden wir uns im Pumpspeicherkraftwerk der Fa. SEO ein, wo wir im Vorfeld eine Führung organisiert hatten.
Zuerst konnten wir in einem Film etwas über die Geschichte und die grundsätzliche Arbeitsweise des Kraftwerks erfahren. Einige konnten dem Schlafmangel der letzten Nacht nicht mehr standhalten und schlossen für kurze Zeit die Augen.
Danach ging es in die eigentliche Anlage unter Tage. Hier waren große Rohre, Leitungen, Turbinen und Generatoren zu sehen. Die uns zur Verfügung gestellte Mitarbeiterin erläuterte detailliert alle Vorgänge und beantwortete Fragen.
Im Anschluss fuhren wir zu dem auf einem Hochplateau angelegten Stausee, bestiegen einen Aussichtsturm und hatten eine herrlichen Blick über das Wasser und die Landschaft. Hier endete unsere Führung.
Zurück auf dem Zeltplatz nahmen wir alle das Abendessen ein, um dann relativ zügig und früh in die Feldern zu kriechen. Der Ansage unserer Gruppenführerin -Jugend- 23.00 Uhr Bettruhe kamen die Meisten freiwillig nach.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Landesjugendwettkampfes (siehe gesonderter Bericht).
Unsere Wettkampfmannschaft hatte sich für den Nachmittagstermin entschieden und so konnte nach dem Frühstück zum einen das für den Wettkampf benötigte Material und Werkzeug nochmals überprüft und zum anderen die Gelegenheit genutzt werden, sich den ersten Durchgang anzusehen.
Am Abend fanden nach dem Abendessen die Siegerehrungen statt.
Unsere Hera (gesonderter Bericht) wurde zur schönsten Kuh des Wettbewerbs gewählt.
Danach ging es an die Nennung der Platzierungen der Teilnehmer des Wettkampfes.
Mit jedem Ortsverband, der aufgerufen wurde, stieg die Spannung.
Wir hatten uns einen Rang im ersten Drittel gewünscht und konnten mit Platz 4 unsere Hoffnungen sogar übertreffen. Glückwunsch an die Sieger aus Hermeskeil.
Im Anschluss trafen wir uns auf unserem Platz an der Feuerschale zum Feiern.
Um 22.30 Uhr erwartete uns noch ein Highlight am Nachthimmel. Die Landesjugendleitung hatte ein farbenfrohes Feuerwerk mit vielen Effekten für die Lagerteilnehmer organisiert.
Bei kalten Getränken, Stockbrot und lustigen Gesprächen saßen wir bis weit nach Mitternacht um das Feuer.
Am Sonntagmorgen hieß es nach dem Frühstück Packen, Aufräumen, Abbauen, Verlasten und Abmelden.
Routiniert und zügig leerte sich unsere Parzelle. Gegen Mittag traten wir die Heimreise an.
In Neustadt angekommen wurde die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt. Das Aufbauen der nassen Zelte, das Waschen der Schlafsäcke und Decken und das Ausräumen der Kisten wurde erst im Laufe der Woche erledigt.
Abschließend kann man sagen, dass wir trotz der Wetterumstände ein entspanntes und erfolgreiches langes Lagerwochenende zusammen verbracht haben. Es ist schön zu sehen, dass Gemeinschaft unabhängig vom Alter in Neustadt funktioniert.
Ganz zum Schluss ein herzliches Dankeschön an die Landesjugendleitung als Verantwortliche, an den Ortsverband Prüm, der mit viel Engagement das Lager erst ermöglicht hat, an alle Helfer des Ortsverbandes Neustadt, die die Jugend in irgendeiner Weise unterstützt haben und an die Eltern unserer Junghelfer, die durch Spenden ein paar schöne Tage ermöglicht haben.